Arbeit als Gesundheitsressource

Arbeit ist zunächst einmal eine Ressource, die Gesundheit schafft. Sie kann

  • Einkommen und wirtschaftliche Unabhängigkeit sichern,
  • den Tag strukturieren und Sinn stiften,
  • soziale Kontakte schaffen,
  • positive Emotionen auslösen und
  • das Selbstvertrauen stärken.

Inwieweit das gelingt, hängt einerseits von den persönlichen Voraussetzungen der Arbeitenden ab, z.B. 

  • von der Ausbildung,
  • vom Engagement,
  • von der Widerstandskraft gegenüber Belastungen,
  • vom Geschick im Umgang mit anderen Menschen.

Zm anderen spielen auch die Arbeitsverhältnisse und -bedingungen eine wichtige Rolle: Sie können gesundheitsförderlich wirken – wir sprechen dann von Ressourcen – oder als Belastungen in Erscheinung treten und die Gesundheit untergraben.

Arbeit als Gesundheitsrisiko

Wenn wir heute arbeitende Menschen befragen, wird häufig über letzteres berichtet: Arbeit wird als krankmachend erlebt, wobei besonders die Psyche angegriffen scheint. Besonders Einrichtungen der sozialen Arbeit und der Bildung sind davon betroffen.

Salutogenese am Arbeitsplatz

Aber das muss nicht so sein. Sowohl die persönlichen Voraussetzungen als auch die Arbeitsverhältnisse und -bedingungen können entwickelt und verbessert werden. Das ganze System gesundet. Das trägt nicht nur zur Gesundheit der Mitarbeiter*innen bei und verringert Krankenstände, sondern verbessert auch die Arbeitsplatzzufriedenheit und damit die Produktivität.

Geeignete Anregungen zu solchen Veränderungen gibt das Inventar zur Erfassung von Gesundheitsressourcen in der Arbeit (IEGA) - bzw. auf Schule bezogen das Inventar zur Erfassung von Gesundheitsressourcen im Lehrerberuf (IEGL)

Was ist IEGL / IEGA?

Der Blick auf die Mitarbeiter*innen

Brille Individuum.pngAnhand einer großangelegten Studie mit mehr als 16.000 Probanden hat Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt an der Universität Potsdam seit Ende der 90er Jahre bis 2006 erforscht, wie Menschen den Herausforderungen der Arbeit begegnen. Er fand, dass aus unterschiedlichen Anteilen von vier Verhaltenstypen sehr unterschiedliche und individuelle Erlebens- und Bewältigungsmuster erwachsen. Die beruflichen Herausforderungen werden auf unterschiedliche Weise erfahren und bewältigt (coping). Kennt man das eigene Muster, kann man zunächst mal die eigene Coping-Strategie verbessern.

Der Blick auf die Organisation

Brille System.pngDie andere Seite des Systems sind die am Arbeitsplatz vorherrschenden Bedingungen und das Führungsverhalten der Menschen in Leitung. Auch diese lassen sich aus dem subjektiven Erleben der Mitarbeiter*innen beschreiben. Die Auswertung der gesammelten Einschätzungen ermöglicht zum einen den Vergleich mit den Ergebnissen aller anderen vergleichbaren Einrichtungen. Zum anderen ergibt sich eine Grundlage für die gemeinsame Gestaltung von Veränderungsprozessen im System. So kann eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Gesundheit des Personals und der Arbeitsplatzzufriedenheit erreicht werden.

Das Verfahren

IEGL (für den Einsatz an Schulen) und IEGA (für sonstige Einrichtungen und Betriebe) sind sozialpsychologische Instrumentarien, die in anonymisierten Online-Befragungen die dafür benötigten Daten erheben und mit Veränderungsempfehlungen auf individueller und systemischer Ebene verbinden.